Einer der Hauptgründe für das fortschreitende Verschwinden von bestäubenden Insekten ist der Verlust von Lebensräumen, d. h. von Orten, an denen sie Nahrung sammeln und sich vermehren können. Dies ist u. a. auf die Intensivierung der Landwirtschaft zurückzuführen, die mit der Beseitigung von Brachflächen, alten Obstgärten und Wiesen einhergeht. Gemeinsam mit Partnern versuchen wir, diesen ungünstigen Trend umzukehren, indem wir bestäuberfreundliche Räume schaffen. Im Rahmen des Projekts haben wir bienenfreundliche Weiden mit einer Gesamtfläche von über 5000 m2 angelegt und 2 Mittelfeldalleen gepflegt. Gemeinsam mit Partnern haben wir außerdem 5 Modellhotels für Insekten gebaut und eine Stadtimkerei in Jelenia Góra eröffnet.
In dem erweiterten Projekt wollen wir weitere Gemeinden zur Zusammenarbeit einladen, so dass insgesamt 13 Honigzonen und 9 Bestäuberrefugien geschaffen werden können. In der nächsten Phase des Projekts werden die Erfahrungen mit der Schaffung von bestäuberfreundlichen Räumen auf die Schulen im Fördergebiet übertragen, wo Lehrbeete für Bestäuber angelegt werden sollen. Sie werden auch als pädagogisches Instrument für die jüngsten Bewohner des Fördergebiets dienen.
Sensibilisierung und Wissen sind Schlüsselelemente für den Schutz bestäubender Insekten. Deshalb führen wir gemeinsam mit unseren Partnern eine Reihe von Bildungs- und Informationsmaßnahmen für das Grenzgebiet durch. Wir haben eine polnisch-deutsche Ausstellung über die Situation der Bestäuber entwickelt, Unterrichtsmaterialien für Lehrer und Erzieher sowie E-Learning-Materialien erstellt.
Die Grenzlandbewohner können von Workshops für verschiedene Altersgruppen, Seminaren und Webinaren sowie von Bildungsexkursionen profitieren, wobei der Schwerpunkt auf Begegnungen zwischen Experten und Imkern aus dem Fördergebiet liegt. Ein weiteres wichtiges Element des Projekts war die Entwicklung von Anleitungen für die Bestandsaufnahme und Pflege von bestäuberfreundlichen Wiesen sowie die Ausarbeitung von Empfehlungen für eine bestäuberfreundliche Bewirtschaftung von Grünflächen.
Im Rahmen der Projekterweiterung werden die Experten der FER und des IBZ St. Marienthal 9 zusätzliche Bildungsexkursionen durchführen. Bürgerinnen und Bürger, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer sowie Beamtinnen und Beamte werden zur Teilnahme eingeladen. Die Verlängerung des Projekts ermöglicht auch die Fortsetzung des Erfahrungsaustauschs zwischen der polnischen und der deutschen Seite im Rahmen dreitägiger Bildungsreisen (jeweils eine in Deutschland und Polen). Zu diesen Ausflügen werden wir Imker und Personen einladen, die im Fördergebiet Aktivitäten für Bestäuber durchführen.
In der nächsten Phase des Projekts werden wir auch weiterhin offene Picknicks in Kombination mit einer pädagogischen Ausstellung und Workshops zur Herstellung von Nisthilfen und Samenbällen sowie einer Medienveranstaltung zur Eröffnung der Ausstellung organisieren. In erster Linie werden die Gemeinden, die beschließen, im Rahmen des Projekts Bäume zu pflanzen, zur Organisation der Veranstaltung eingeladen.
Die Nahrungsgrundlage der Bienen sind nicht nur Wiesen, sondern auch Bäume, vor allem alte Obstbaumsorten (Birne, Apfel, Kirsche) und pollen- und nektarproduzierende Bäume in der Agrarlandschaft (z.B. in Form von Alleen in der Feldflur). Bislang haben wir gemeinsam mit unseren Partnern 600 Bäume gepflanzt (100 auf der deutschen und 500 auf der polnischen Seite der Grenze): in Ostriz in Sachsen und in den Gemeinden Bolków, Świeradów-Zdrój, Lwówek Śląski, Osiecznica und Leśna.
Im erweiterten Teil des Projekts wollen wir weitere 4 Grenzgemeinden zur Teilnahme an der Pflanzung einladen, wo wir 400 Bäume (ca. 100 pro Standort) pflanzen werden. Die Arten werden entsprechend dem vorhandenen Lebensraumtyp und den landschaftlichen, historischen und sozialen Bedingungen ausgewählt. Gleichzeitig mit der Bepflanzung werden auch Insektenhotels aufgestellt.